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Was ist Fliegenfischen?

Fliegenfischen ist eine besondere Form des Angelns. Als Köder werden künstliche Imitationen von Insekten und anderen Beutetieren verwendet.
Um die teils sehr leichten Köder – die sogenannten Fliegen – überhaupt werfen zu können, ist es die Schnur, die das nötige Wurfgewicht mitbringt. Mittels einer Fliegenrute kann die Fliegenschnur effektiv, und mit ein bisschen Übung, auch mühelos geworfen werden. Nach einem Wurf treibt die Fliege auf oder im Wasser und wird durch Einzupfen der Schnur oder durch die Strömung des Wassers zum Leben erweckt. Oft ist sie bereits nach wenigen Sekunden wieder außerhalb des Bereichs, in dem man einen Fisch vermutet und man wirft den Fisch erneut an. Das Fliegenfischen ist also eine sehr aktive Art des Angelns und macht sehr viel Spaß!

 

Was ist eine Fliege?

„Fliege“ ist der Oberbegriff für alle Köder beim Fliegenfischen. Es werden allerdings keine echten Fliegen oder sonstige Lebendköder verwendet. Eine Fliege besteht aus aus natürlichen oder synthetischen Materialien, die nach und nach mittels speziellen Techniken auf einen Haken gebunden werden. So entstehen Imitationen von kleinsten Mückenlarven bis hin zu Köderfischen oder Mäusen. Dies wird als Fliegenbinden bezeichnet und bildet im Grunde ein eigenständiges Hobby neben dem Fliegenfischen. Der Anzahl an Fliegenmustern, Farben, Größen etc. sind keine Grenzen gesetzt...

 

Die bekanntesten Fliegenarten sind:

 

Trockenfliege

Die Trockenfliege:

Sie schwimmt auf der Wasseroberfläche und imitiert ein lebendes oder totes Insekt.

 

Nymphe

Die Nymphe:

Sie schwimmt unter der Wasseroberfläche oder direkt über dem Grund und imitiert Insektenlarven in verschiedenen Stadien.

 

Nassfliege

Die Nassfliege:

Sie schwimmt direkt unter der Wasseroberfläche und imitiert ein lebendes oder totes Insekt.

 

Streamer

Der Streamer:

Er wird aktiv auf oder unter der Wasseroberfläche geführt und imitiert einen Köderfisch oder andere Beutetiere.

 

 

Was sind die Zielfische beim Fliegenfischen?

Die klassischen Zielfische beim Fliegenfischen sind die Forelle, Äsche und der Lachs. Es gibt jedoch unzählige weitere Fischarten im Salz- und Süßwasser, die mit der Fliegenrute gefangen werden können. Die populärsten haben wir hier für dich in der Übersicht:

Salzwasser:Süßwasser:
Barracuda
Bonefisch
Dorade
Hornhecht
Jackfisch
Meerforelle
Makrele
Milkfish
Permit
Redfish
Rooster Fish
Segelfish (Sailfish)
Snook
Tarpun (Tarpon)
Thunfisch
Trevally (Giant Trevally, Bluefin Trevally)
Triggerfish
Äsche
Bachforelle
Bachsaibling
Barbe
Barsch
Döbel
Dorade (Golden Dorado)
Hecht
Huchen
Karpfen
Lachs (Atlantische und pazifische Formen)
Meerforelle
Regenbogenforelle
Seeforelle
Seesaibling
Steelhead
Wels
Zander

 

Was ist eine Fliegenschnur?

Beim Fliegenwerfen wird die Fliege mithilfe des Gewichts der Fliegenschnur zum Fisch befördert und nicht die Schnur durch das Gewicht der Fliege nachgezogen. Die Fliegenschnur ist deshalb wesentlich dicker als eine gewöhnliche monofile Angelschnur und hat ein bestimmtes Eigengewicht. Dieses Gewicht wird in AFFTA (früher AFTMA) Klassen, die im Idealfall zur selben Rutenklasse passen, eingeteilt. Es bezieht sich jedoch nicht auf die Gesamte Länge der Fliegenschnur, sondern nur auf eine bestimmte Länge. Zur optischen Hilfe beim Werfen und Fischen oder zur Tarnung sind viele Fliegenschnüre engefärbt.

Die Spitze der Fliegenschnur ist noch zu dick um daran eine Fliege festzuknoten. Es gibt spezielle Vorfächer, die sich verjüngen und am Ende dünn genug dafür sind.

 

Was ist eine Fliegenrute?

Eine Fliegenrute ist für das effektive Werfen einer Fliegenschnur ausgelegt. Der Rollenhalter ist für ein optimales Gleichgewicht weit oder ganz hinten angebracht und auffällig kleine Spezialringe führen die Schnur eng am Blank.
Fliegenruten gibt es in unterschiedlichen Längen und Klassen (#). Die sog. AFFTA (früher AFTMA) Klasse gibt an, wie viel Gramm die passende Fliegenschnur haben sollte. Zu einer #5 Rute gibt es also im Idealfall passende #5 Fliegenschnüre.
Die meisten Fliegenruten bestehen aus Kohlefaser. Es gibt aber auch Ruten aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Bambusruten) und Glasfaser.

Wir unterscheiden drei Kategorien von Fliegenruten:

Einhandruten:

Einhandruten hält man beim Werfen mit einer Hand. Die andere Hand hält und führt höchstens die Schnur.
Eine Standardlänge dieser Ruten beträgt 9 ft (2,7 m). Generell sind sie zwischen ca. 6 ft und 11 ft lang und bis Klasse 16 erhältlich. Deshalb werden für alle Arten von Gewässern und Fischen verwendet.

Zweihandruten:

Zweihandruten hält man beim Werfen mit beiden Händen. Sie sind länger als Einhandruten und kommen in der Regel an großen Flüssen zum Einsatz. Am populärsten ist das Angeln auf Lachs und Steelhead in den Klassen 8-10 und einer Länge bis max. 16 ft.
Mittlerweile gibt es auch leichte Zweihandruten ab Klasse 4 und ca. 10ft. Diese sind sehr interessant für kleinere Gewässer auf Forelle und andere Räuber.

Switchruten:

Switchruten können wie Einhand- oder Zweihandruten geworfen werden. Sie sind eine Mischung aus beiden Ruten: kürzerer und schmalerer Griff als Zweihandruten und etwas länger als normale Einhandruten.
Erhätlich in den Klassen 5-9 und zwischen 10 ft und 11 ft Länge.

 

Was ist eine Fliegenrolle?

Die Fliegenrolle dient zur Schnuraufbewahrung und besitzt eine Bremse für das Drillen des Fisches. Im Gegensatz zum Spinnfischen wird die Schnur beim Fliegenfischen vor oder während dem Werfen von der Rolle gezogen und aus der Hand heraus losgelassen. Die Hand hält die Schnur und lässt sie beim Wurf Meter für Meter los, bis die gewünschte Länge erreicht ist oder der Rest auf einmal losgelassen wird. Das Drillen eines Fisches findet bei kleineren Fischen ebenfalls über die Hand statt. Bei größeren Fischen kann man den Fisch über die Rolle drillen. Wenn der Fisch abzieht, dreht sich die Kurbel immer mit und muss losgelassen werden. Nur wenige Fliegenrollen haben einen Anti-Reverse-Mechanismus und funktionieren hier wie eine Spinnrolle.
Neben der Fliegenschnur befindet sich noch Nachschnur (Backing) auf der Fliegenrolle. Dies ist eine geflochtene Schnur, die nach der Fliegenschnur als Reserveschnur für den Drill dient.

 

Wie wasche ich meine Wathose?

Deine Wathose ist neben den Schuhen das am stärksten beanspruchte Kleidungsstück wenn du am Wasser unterwegs bist. Du kämpfst dich durchs Gestrüpp, kletterst über Zäune, stützt dich an veralgten Steinen ab oder sitzt zum Pausieren auf einem vermoosten Baumstamm. Nach dem Fischen wird sie zusammengerollt und landet über Nacht in einer Plastikwanne im Kofferraum – am nächsten Tag geht es ja sowieso wieder ans Wasser?!
Auf Dauer wirst du bemerken, dass die Wathose immer steifer wird und eventuell, dass sich innen der Schweiß stärker anstaut und sie unangenehm riecht. Ist sie schon „durchgefischt“? - Nicht zwingend. Aber es ist höchste Zeit, deine Wathose mal wieder oder endlich zu waschen!

Diese Informationen und Pflegetipps helfen dir, die Lebensdauer und den Tragekomfort deiner atmungsaktiven Wathose zu verlängern:

Warum sollte ich meine Wathose waschen?

  • Atmungsaktivität: Schmutz, feiner Sand, Pilzsporen und sonstige Partikel blockieren die atmungsaktive Membran
  • Tragekomfort: je verschmutzter die Wathose ist, desto steifer wird sie
  • Hygiene: trotz atmungsaktiver Membran, bleiben Rückstände von Schweiß in der Wathose zurück, bilden Bakterien riechen auf Dauer unangenehm
  • Imprägnierung: für ein optimales Ergebnis beim Imprägnieren (DWR- Finish) muss die Wathose vorher gewaschen werden

 

Wann und wie Wasche ich meine Wathose?

Nach jedem Angeltag oder zwischendurch:

  • Schlamm, Sand, und sonstigen Schmutz abwaschen, bevor du aus dem Wasser gehst
  • Salzwasser oder stark angetrübte Gewässer: die Wathose mit frischem Wasser (kein Salzwasser) oder am besten daheim unter der Dusche von außen ordentlich abwaschen. Dann bleiben weniger Salz und Sedimente in der Membran zurück.


Nach Bedarf und bevor die Imprägnierung erneuert werden soll:

  • In der Waschmaschine im 30 bis 40°C Schongang oder von Hand waschen (bitte Herstellerangaben beachten)
  • Nur Waschpulver oder spezielles Waschmittel verwenden, z.B. Revivex Cleaner
  • Kein Weichspüler (manche Waschmittel enthalten Weichspüler)
  • Auf niedriger Stufe im Trockner trocknen oder an der Luft trocknen lassen
  • Zur Abtötung von Bakterien gibt es spezielle Desinfektionsmittel. Alternativ kannst du deine Wathose auch über Nacht in ein Gefrierfach packen (die Wathose muss vorher komplett trocken sein)

 

Simms hat über das Waschen von Wathosen ein Video veröffentlicht (Englisch):

 

Wie trockne und lagere ich meine Wathose nach dem Fischen?

Nach dem Fischen solltest du deine Wathose immer komplett trocknen lassen, bevor du sie bis zum nächsten Angeltrip einlagerst. Dies verhindert, dass sich Schimmelsporen bilden, die die Atmungsaktivität blockieren und deine Wathose übel riechen lassen. Selbst wenn es am nächsten Tag wieder ans Wasser geht, solltest du sie nicht einfach zusammengerollt im Kofferraum liegen lassen! Einen Platz zum aufhängen oder ausbreiten der Hose über findet sich fast überall, auch wenn du auf einem Angeltrip unterwegs bist.

Wichtig ist, dass die Wathose von außen und innen trocknet. Deshalb hängst du sie zum Trocknen am besten an den Trägern auf. Wenn das nicht möglich ist, kannst du sie beim trocknen auch ein Mal wenden. Die Feuchtigkeit hält sich sonst vor allem in den Neopren-Füßlingen sehr lange.

Zum Lagern der Wathose solltest du sie nicht an den Trägern hängen lassen, da sie sonst mit der Zeit ausleiern. Verstaue sie einfach lichtgeschützt in einem Schrank oder direkt mit der anderen Watbekleidung in einer Tasche, dann ist alles für den nächsten Angeltag griffbereit.

 

Benötige ich einen Kescher?

Viele Fliegenfischer bevorzugen das Fischen ohne Watkescher. Du vielleicht auch?
Dann wird dir folgende Situation sicher bekannt vorkommen: Du hast einen schönen Fisch an der Leine und bist kurz davor ihn zu landen. Als deine Hand kurz davor ist ihn zu greifen, setzt er nochmal zu einer Flucht an und löst sich mit ein paar Schlägen vom Haken. „Hätte ich doch einen Kescher dabei gehabt!“

Dies ist nicht der einzige Grund, warum wir dir empfehlen, einen Kescher mit ans Wasser zu nehmen. Wenn du den Kescher richtig einsetzt, ist das sogar schonender für den Fisch und stressfreier für dich. Besonders wenn du gerade mit dem Fliegenfischen begonnen hast. Es gibt mittlerweile auch sehr gute Schonnetze, die speziell entwickelt wurden, um die Schleimschicht nicht nachhaltig zu schädigen.

Vorteile eines Keschers:

  • Schnelleres Landen des Fisches (schonend für den Fisch und du kannst ihn auch schneller zurücksetzen)
  • Verlängerter Arm beim Landen (wichtig auch beim Fischen vom Boot oder an Böschungen)
  • Bequemeres Abhaken und Messen
  • Schonenderes im Wasser halten, wenn noch ein Bild gemacht wird


Was sollte ich beim Umgang mit dem Kescher beachten?

  • Fisch möglichst nicht im Kescher aus dem Wasser heben
  • Fisch im Kescher gegen die (nicht zu starke) Strömung halten, dass er normal atmen kann
  • Beim Zurücksetzen den Kescher ganz ins Wasser halten und den Fisch von alleine herausschwimmen lassen
  • Hände nass machen, bevor du den Fisch anfasst (z.B. für ein Foto)